Wörterbuch A bis E

Abkochung:

Siehe „Dekokt“

Ableger:

Stück einer Pflanze, aus der eine Jungpflanze gewonnen wird; dieses Stück kann eine Knospe, ein Blatt oder der Teil eines Stengels sein. (Besonders geeignet: Estragon, Lavendel, Majoran, Rosmarin, Salbei, Thymian, Winterbohnenkraut).
Mehr siehe unter "Kräutergarten anlegen" oder den einzelnen Pflanzen.

Absenker:

Pflanzen, die Stengel haben, können zum Wurzeltreiben angeregt werden, indem man den Stengel so an den Boden drückt, daß er guten Kontakt hat (anpflocken); die Wurzelbildung wird begünstigt, wenn man die untere Seite des Astes einschneidet. Ist eine Wurzel gebildet, wird der Trieb von der Mutterpflanze getrennt und an eine andere Stelle verpflanzt.

Achsel:

Winkel zwischen Stiel und Austrieb.

Adstringierend:

Pflanzen, deren Wirkstoffe lebendes Gewebe zusammen-ziehen, oft auch als Synonym für "belebend" gebraucht.

Akarizide:

Chemische Mittel zur Bekämpfung von Milben.

Alkalischer Boden:

Böden mit einem pH-Wert von unter 7,3.

Anhäufeln:

Um die Pflanze herum Erde hochziehen, um den Halt der Pflanze zu festigen, den Stiel (z. B. Porree) weiß zu halten oder im Winter vor Frost zu schützen (Rosen).

Antibakteriell:

siehe entzündungshemmend.

antibiotisch:

siehe entzündungshemmend.

Anzucht:

Vor Beginn der Wachstumsphase wird Saat in warmen Räumen, im Frühbeet oder Gewächshaus gesät und bis zum auspflanzfähigen Zustand dort gehalten.

Aphrodisiakum:

Mittel, die Geschlechtshormonbildung anzuregen oder wiederzubeleben, anregend zu wirken und/oder das Durchhaltevermögen zu steigern.
In der Literatur finden sich bei fast allen Gewürzen Hinweise, daß irgendwann in der Geschichte dieses aphrodisisch wirke, von Sellerie bis Stinkasant (ausgenommen ist nur der Hopfen - der soll dämpfen).
Der tatsächliche Nachweis ist bisher ausgeblieben. Es ist anzunehmen, daß die Abweichung von normalem, sprich langweiligem, Essen solche Vermutungen nährten; neue oder besonders scharfe Gewürze erhöhen zumindest - zunächst - den Gaumenkitzel.

Art:

Pflanzen mit ähnlichen Merkmalen, die sich untereinander paaren und elternähnliche Nachkommen zeugen (auch Spezies genannt).

Aufguß:

Durch Übergießen von Pflanzen oder Pflanzenteilen mit kaltem oder heißem Wasser werden Aromen und/oder Wirkstoffe aus den Pflanzen gezogen; das Wasser darf nicht kochen.
(Siehe auch "Dekokt"und "Sud".)

Auge:

Noch geschlossene Knospe.

Ausdauernd:

Siehe perennierend.

Ausläufer:

Stengel einer Pflanze, der auf oder unter der Bodenoberfläche fortkriechend an einer Stelle eine oder mehrere Wurzeln schlägt und somit eine junge Pflanze bildet.

Bakterizide:

Chemische Mittel zur Bekämpfung von bakteriellen Krankheitserregern.

Barbatieren:

Samen werden vorgequollen, indem sie mit 20 Grad C warmen Wasser 12 bis 24 Stunden bedeckt werden ; diese Methode führt zu einer wesentlichen Verkürzung der Keimdauer im Boden (z. B. Petersilie).

Blanchieren:

In der Küche:
Gemüse wird mit kochendem Wasser übergossen oder kurze Zeit in kochendes Wasser gehalten; das Gemüse verliert seine Steifheit, behält jedoch Farbe und erleidet keine Einbußen an Vitaminen und Mineralen.
Im Gartenbau:
Pflanzen werden durch Bedeckung (Erde, Folien) vor dem Sonnenlicht geschützt, sodaß sie an den bedeckten Stellen kein Chlorophyll bilden und weiß bleiben (Porree).

Breipackung:

Kräuter oder deren Extrakte, die als Ganzes oder deren zerkleinerten Teile mit einer Flüssigkeit zu einem Brei verarbeitet wurden, der direkt oder auf Mull auf eine Körperstelle gelegt wird, um Schmerzen oder Entzündungen zu lindern bezw. den Heilungsprozeß zu beschleunigen.

Bulb:

Abkürzung von Bulbus (lat.) = die Zwiebel.

Capitulare de villis:

Erlaß Karl des Großen; siehe „Geschichte“.

Cort.:

Abkürzung von Cortex (lat.) = Rinde.

Cultivar

siehe „Sorte“.

Dekokt:

Durch Auskochen von Pflanzen oder Pflanzenteilen werden Aromen und/oder Wirkstoffe aus den Pflanzen gezogen.
Auch Abkochung genannt.

Destillation:

Durch Verdampfung und Kondensation gewonnener Extrakt einer Flüssigkeit.

Dolde:

Die am Ende eines Stieles entspringenden sternförmig auseinanderstrebenden dünnen Zweige, an deren Spitzen Blüten stehen.

Droge:

Im wissenschaftlich biologischen Sprachgebrauch werden unter dem Begriff "Drogen" getrocknete Pflanzen oder deren Teile verstanden; diese werden zu Tee verwendet oder sind Basisstoffe zur Extrahierung von Wirkstoffen, um in der pharmazeutischen (und zwar sowohl für menschliche wie tierische Präparate), in der kosmetischen Industrie oder zu technischen Zwecken verwendet zu werden.
Im allgemeinen Sprachgebrauch verwischen sich die Definitionen dieses Begriffes; zu den o. a. Verwendungen treten die Rauschmittel- oder Rauschgift-Drogen; deren Substanz kann flüssig, gasförmig, fest oder von anderer Beschaffenheit sein.
In diesem Buch wird der Begriff "Drogen" ausschließlich in Bezug auf die Wirkstoffe von Arznei- und Gewürzpflanzen gebraucht.

Einjährig, annuell:

gebräuchliches Zeichen Kreis mit Punkt:
Pflanzen, aus Samen gewachsen, die im selben Jahr wachsen, blühen, Früchte (Samen) tragen und sterben (z. B. Dill). Häufig können in minder warmen Regionen Pflanzen wegen des Frostes nicht überleben und müssen jedes Jahr neu vermehrt werden.

entzündungshemmend:

in der Literatur finden sich Bezeichnungen: antibiotisch, antibakteriell, enthält Antibiotika, infektionshemmend; hier ist der verallgemeindernde deutsche Ausdruck verwendet worden.

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